Stadtarchiv
Im 13. Jahrhundert als Archiv des Rates angelegt und nach Umfang und Bedeutung mit keinem anderen anhaltischen Stadtarchiv vergleichbar, wurde es 1920 aus Platzgründen vom Rathaus in das Zerbster Schloss umgelagert und 1938 dem dort seit 1872 existierenden Anhaltischen Staatsarchiv angegliedert. Leiter des Staatsarchivs war Prof. Dr. Hermann Wäschke. 1926 übernahm Reinhold Specht diese Funktion, der bereits seit 1924 das Stadtarchiv betreute.
Während große Teile des Staatsarchivs ausgelagert und vor der Zerstörung gerettet werden konnten (sie befinden sich heute im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Dessau), wurde das Stadtarchiv bei der Bombardierung von Zerbst im April 1945 zu 80 Prozent zerstört. Seitdem gilt auch die umfangreiche Sammlung von handschriftlichen Dokumenten von Persönlichkeiten der Reformation als verschollen, die im Keller des Schlosses gelagert waren.
Das 1996 im Kavaliershaus auf der Schloßfreiheit (Rathaus) neu errichtete Stadtarchiv verwaltet über 10 000 Stücke der geretteten historischen Bestände:
Abt. IA - Pergamenturkunden
Abt. IB - Papierurkunden
Abt. II - Briefwechsel und Akten
Abt. III - Handschriftliche Stadtbücher
Das Historische Archiv der Stadt Zerbst/Anhalt gilt mit seinen Beständen als bedeutendstes anhaltisches Stadtarchiv für mittelalterliche und frühneuzeitliche Quellen.
Im Stadtarchiv finden sich außerdem Zeitungen ab 1866, Zeichnungen der Zerbster Bauschule und andere Archivalien sowie das Verwaltungsarchiv der Stadt Zerbst/Anhalt ab 1946.
Ab 1. Januar 2009 wurden auch Personenstandsunterlagen der Stadt Zerbst/Anhalt, sowie der heute zu Zerbst gehörenden Ortschaften zu Archivgut:
Geburtsregister 1876 - 1906
Eheregister 1876 - 1936
Sterberegister 1876 – 1986
Auskünfte aus dem Stadtarchiv sind kostenpflichtig. Bitte beachten Sie die Gebührensatzung der Stadt Zerbst/Anhalt, sowie die Ausnahmen zur Gebührenbefreiung.